GFK/Composites Mai 2016

  • Harze tendieren erneut fester
  • Wegen Styrolknappheit weitere Aufschläge zu erwarten
  • Glasfaserprodukte weitgehend unverändert
  • Günstige Spotmengen bei Direktrovings

Der starke Anstieg beim Hauptvorprodukt Styrol sowie anteilig auch bei Propylen aus dem April hat wie erwartet auch im Mai noch Wirkung gezeigt. Vornehmlich der untere Rand des KI-Preisbandes für mittelreaktive Orthoharze tendierte fester, während das obere Ende nahezu unverändert blieb. Der Durchschnittspreis stieg damit um 20 EUR/t auf 1.440 EUR/t. Angesichts gleichzeitig leicht anziehender Notierungen für die beiden anderen Vorprodukte Maleinsäureanhydrid und Phthalsäureanhydrid ist der Aufschlag bei trotz der Feiertage ansehnlicher Nachfrage allerdings durchaus noch moderat zu nennen. Insbesondere bei Phthalsäureanhydrid kam die zwar kurze, aber unvorhergesehene Auszeit einer spanischen Anlage hinzu. Bei gleichzeitig starker Nachfrage auch aus anderen Bereichen stieg der Preis für die Chemikalie unerwartet deutlich.

Die Preise für die zumeist langfristig kontraktierten Faserschnittmatten beider Typen blieben im Mai unverändert. Anders bei den Direktrovings: Hier waren im Monatsverlauf zeitweise Spot-Angebote zu günstigeren Konditionen zu sehen. Dabei handelte es sich dem Vernehmen nach meist um Standard-Importware aus dem Nahen Osten und Nordafrika. Die Abschläge beschränkten sich zudem auf bestimmte Typen. Für das KI-Band bedeutete das eine leichte Aufweichung am unteren Rand.

Im feiertagslosen Juni sind für die Orthoharze weitere Aufschläge zu erwarten. Der Kontrakt für das Hauptvorprodukt Styrol notierte zum Monatsbeginn um 60 EUR/t höher, nachdem im Sog der Streiks in Frankreich gegen Ende Mai bereits die Spotpreise deutlich angezogen hatten. Die Stillstände im Nachbarland werden sich zumindest noch einige Zeit fortsetzen, was den Druck aufrecht erhalten wird. Der Harzpreis dürfte deshalb weiter aufwärts tendieren, zu erwarten sind durchschnittlich wenigstens +20 EUR/t.

Für Glasfaserprodukte könnte das nahende Quartalsende Bewegung bringen. Mit dem merklich geringeren Bedarf in China – unter anderem wegen des teilweise schwächeren Absatzes im Automobilbau – ist ein vermehrtes Überschwappen von Standardmaterial nach Europa möglich, und damit auch eine weitere Aufweichung der bislang festen Preise.

 

Preisindex

 

Hinweis zur „Plastixx“-Grafik:
Der vorliegende „Plastixx Composites“ ist das jüngste Mitglied der KI-Indexfamilie. Die zugrunde liegenden Daten werden gemittelt nach der Methodik des Paasche-Index aggregiert. In die Berechnung gehen die durchschnittlichen westeuropäischen Marktpreise für Orthoharze und Glasfaserprodukte ein, gewichtet nach westeuropäischen Verbrauchsmengen. Diese Gewichtu
ng wird jährlich aktualisiert. Die Basis ist Januar 2010 mit 1.000 Punkten.

Mehr Informationen unter: www.kiweb.de