• Teuerung bei Harzen geht weiter 
  • Angesichts hoher Vorproduktnotierungen ist eine Plateaubildung noch unsicher 
  • Importe sorgen bei einigen Glasfasertypen für erste Entspannung

Die enorme Teuerung des Hauptvorprodukts Styrol und die vielfach nur knapp ausreichende Verfügbarkeit trieb die Preise für die mittelreaktiven Orthoharze im Mai noch einmal kräftig nach oben. Auch Großabnehmer kamen in den „Genuss“ der Aufschläge, hier allerdings machten sich diese insbesondere am unteren Ende des KI-Bandes bemerkbar. Seit März hat der Styrol-Kontrakt um insgesamt 543 EUR/t zugelegt. Die weiteren Vor- und Zwischenprodukte wie Malein- und Phthalsäureanhydrid sowie Propylenglykol ließen ebenfalls noch keine Trendumkehr erkennen.

Die Versorgung rangierte eher am unteren Ende eines noch als normal zu bezeichnenden Niveaus. Die Verfügbarkeit bei Standardmaterialien war meist einigermaßen gegeben, zusätzliche Mengen jedoch waren rar. Insgesamt reichte die verfügbare Menge wohl knapp aus, um die Kontrakte zu bedienen, wenngleich manche Verarbeiter auch von spürbaren Allokationen berichteten.

Der Styrolkontrakt für Juni wurde noch einmal um 16 EUR/t höher fixiert, was immerhin auf eine Verlangsamung der Teuerung hinweist. Dennoch dürfte es für die Harze noch einmal weiter nach oben gehen, weil vielfach zu hören ist, dass die hohen Energiepreise noch immer nicht vollständig eingearbeitet seien.

Uneinheitlich zeigten sich die Glasfasern. Während Standard-Faserschnittmatten sich mit zunehmenden Importen etwas verbilligten, zogen die Preise für höherwertige Qualitäten leicht an. Grund könnte – ebenso wie bei den assemblierten Rovings – ein Vorgriff auf den mehrmonatigen Umbau des slowakischen Ofens sein. Ob zuvor ausreichend Lagerbestand aufgebaut werden konnte, ist unklar. Ein weiterer leichter Auftrieb könnte für die assemblierten Rovings sowie höherwertige Faserschnittmatten gegeben sein, weil je nach Verarbeiter hier und da Nachwehen der hohen Energiepreise zu erwarten sind.