• Abwärtstrend mit wegfallenden Energiezuschlägen
  • Inflation bremst Nachfrage erheblich
  • Diffuses Gesamtbild
  • Im Mai voraussichtlich wenig Änderung

Nur wenig Wirkung hatten die Vorproduktkontrakte auf die April-Notierungen der mittelreaktiven Orthoharze. Zwar zog Styrol leicht um 19 EUR/t an, doch für alle übrigen Vorprodukte gab es Abschläge, sogar deutliche wie etwa für den Q2-Kontrakt für Maleinsäureanhydrid, der um -200 EUR/t tiefer fixiert wurde. Vor diesem Hintergrund gaben im Wesentlichen die sehr schwache Nachfrage aufgrund der Inflation sowie eine zumindest teilweise Rücknahme der Energiekostenzuschläge den Ton an.

Insgesamt war – und bleibt – das Konsumverhalten sehr schwach. Aufträge für Verarbeiter wurden nicht nur im Thermoplastbereich in erheblichem Umfang verschoben. Nur der Sektor Medizintechnik hält sich wacker.

Die Zeichen für den weiteren Mai-Verlauf stehen kaum besser. Zwar könnte die Nachfrage etwas anziehen – das zumindest war die Hoffnung vieler Besucher auf der Composites-Messe „JEC“ in Paris. Doch insgesamt bleibt die Gemengelage sowohl bei Harzen wie auch bei Glasfaserprodukten durchwachsen und schwierig zu beurteilen.

Der wieder fester fixierte Styrol-Kontrakt von +55 EUR/t im Mai könnte den Abwärtstrend bremsen, allerdings möglicherweise nicht ausreichend, um eine Bodenbildung bei den Harzen vorhersagen zu können. Stattdessen dürfte es weitere Rücknahmen bei den Energiezuschlägen geben.

Mit Ausnahme der höherwertigen Faserschnittmatten zeigten auch die Glasfaserprodukte im April Abschläge – auch hier dürften Energiezuschläge kassiert worden sein. Das wirkte dem eigentlich erwarteten Preisauftrieb entgegen, nachdem China erhebliche Mengen an sich zieht und kaum noch Importe Europa erreichen. Möglich also, dass die Rückgänge bald wieder egalisiert werden.

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