• Abwärtstrend bei Harzen beschleunigt sich
  • Produzenten wollen Energiekosten verstärkt einpreisen
  • Aufschläge bei Glasfasern zum Quartalswechsel angekündigt

Die Harzpreise reagierten im September mit einem deutlichen Abschwung auf die günstigeren Vorprodukte und die geringe Nachfrage. Es ist die erste nachhaltigere Korrektur seit Juli 2020. Maßgebend war der erneute starke Einbruch beim Hauptvorprodukt Styrol (-287 EUR/t), allerdings gaben auch die Kontraktnotierungen aller übrigen Vorprodukte spürbar nach.

Die Nachfrage hat nach der nur hier und da deutlicher ausgeprägten Sommerpause noch nicht wieder Fahrt aufgenommen. Die Verarbeiter fahren ihre Lagerbestände seit Wochen an der Mindestgrenze, was die Kostenweitergabe seitens der Hersteller erschwert.

Noch gibt es keine Anzeichen für tatsächlich festere Notierungen bei den vier wesentlichen Vorprodukten. In der Folge dürfte es für die Harze im Oktober weiter abwärts gehen, allerdings zunächst wohl nicht mehr so deutlich wie im September. Angesichts der sinkenden Notierungen könnten die Erzeuger die Zeit für gekommen erachten, einen stärkeren Anteil der bisher nur teilweise eingepreisten Energiekosten umzusetzen, was bremsend auf den Preisabschwung wirken würde. Die Mehrzahl der Abnehmer dürfte aber mit Bestellungen warten, in der Hoffnung, dass die Preise weiter nachgeben.

Glasfasern zeigten sich uneinheitlich. Faserschnittmatten gaben teils nach, Direktrovings tendierten fester. Im Oktober dürften die Forderungen nach Preisanhebungen seitens der Produzenten wegen des Quartalswechsels lauter werden. Je nach Quelle ist von Aufschlägen um 3 bis 5 Prozent die Rede. Ob sie umgesetzt werden können, hängt auch von der noch immer auf niedrigem Niveau rangierenden Nachfrage ab.