Composites/GFK Oktober 2015

  • Orthoharze stürzen ab
  • Weitere Sinkbewegung im November erwartet
  • Glasfaserprodukte weitgehend unverändert
  • Anhaltend ordentliche Nachfrage bei guter Versorgung

Die starke Abwärtsbewegung bei den Vorprodukten Styrol und Propylen ist im Oktober weitgehend im Composite-Bereich angekommen. Die mittelreaktiven Orthoharze gingen vom leichten Sinkflug der beiden vergangenen Monate in einen deutlichen Absturz über. Im Durchschnitt gaben sie um 100 EUR/t nach, wobei das obere Ende des KI-Bandes minimal schwächer betroffen war als die Standard-Materialien bei großer Mengenabnahme am unteren Ende. Einen kräftigen Beitrag lieferte auch der Q4-Kontrakt für Maleinsäureanhydrid, der um rund 120 EUR/t niedriger geschlossen wurde. Phthalsäureanhydrid dagegen gab im Oktober nur leicht um 15 EUR/t nach.

Glasfaserprodukte blieben unverändert. Lediglich für höherwertige Qualitäten der Direktrovings wurden stellenweise durchaus 10 oder 20 EUR/t mehr gezahlt. Die Auswirkung war jedoch zu gering, um tatsächlich von einem Anziehen sprechen zu können.

Bei ordentlicher Verfügbarkeit von Harzen und Glasfaserprodukten war der Oktober insgesamt von guter Ordertätigkeit aus allen Branchen geprägt. Insbesondere die starken Neuzulassungen aus dem Nutzfahrzeugbereich und bei schweren Lkw machten sich bemerkbar.

Im November dürfte es für die mittelreaktiven Orthoharze zumindest noch ein Stück weiter nach unten gehen, wenngleich nicht so deutlich wie im Oktober. Noch sind die Abstürze bei den Hauptvorprodukten Styrol und Propylen nicht vollständig eingepreist. Zwar tendiert beispielsweise der Styrol-Spotpreis der letzten Wochen wieder leicht aufwärts, von einer Bodenbildung zu sprechen wäre dennoch verfrüht. Der zu erwartende Rückgang der Nachfrage im Dezember dürfte das Niveau eher auf dem aktuellen Stand halten und im Frühjahr wird die Ellba-Anlage in der Styrol-Erzeugung zurückerwartet. So kann es zwar zu etwas Auf und Ab kommen, doch eine steile Rückkehr der Vorprodukte und damit der Harze auf alte Höhen ist eher unwahrscheinlich.

                                   

 

Preisindex

 

Hinweis zur „Plastixx“-Grafik:
Der vorliegende „Plastixx Composites“ ist das jüngste Mitglied der KI-Indexfamilie. Die zugrunde liegenden Daten werden gemittelt nach der Methodik des Paasche-Index aggregiert. In die Berechnung gehen die durchschnittlichen westeuropäischen Marktpreise für Orthoharze und Glasfaserprodukte ein, gewichtet nach westeuropäischen Verbrauchsmengen. Diese Gewichtu
ng wird jährlich aktualisiert. Die Basis ist Januar 2010 mit 1.000 Punkten.

Mehr Informationen unter: www.kiweb.de