Composites/GFK März 2017

  • Auftriebsschwung trägt Harzpreise weiter nach oben
  • Plateaubildung im April wahrscheinlich
  • Nachfrage etwas gedämpft
  • Faserschnittmatten mit leichten Abschlägen

Der Schwung aus dem Vormonat trug den Preis für mittelreaktive Orthoharze noch ein ganzes Stück weiter nach oben. Getrieben von dem noch einmal um 90 EUR/t teureren Hauptvorprodukt Styrol wurden offensichtlich insbesondere tiefstehende Verträge angefasst. Hinzu kamen die weiter bestehenden Engpässe bei Phthal- und Maleinsäureanhydrid sowie Titandioxid. Im Schnitt ging es um 70 EUR/t nach oben. Der starke Ausschlag trieb so manchem Händler den Schweiß auf die Stirn, weil angesichts des Preisniveaus Aufträge wegbrachen. Auch bei Verarbeitern wächst die Angst vor fehlenden Weitergabemöglichkeiten, sobald der Styrolpreis wieder fällt.

Einen kleinen Schluck werden die Erzeuger im April wohl noch durchsetzen können, trotz der mittlerweile wegbrechenden Styrolnotierung. Dem um 275 EUR/t günstigeren Vorprodukt werden die Harze jedoch nicht mit gleicher Gewandtheit folgen können, zumal der Quartalswechsel sowie die weiterhin knapperen Nebenrohstoffe für zusätzlichen Auftrieb sorgen werden. Zu erwarten ist deshalb bei leichten Aufschlägen eine Plateaubildung – auch angesichts der um die Osterzeit gedämpften Nachfrage. Verarbeiter werden tief in ihre Verhandlungstrickkiste greifen müssen, um angesichts der starken Volatilität nicht unter die Räder zu geraten. Wie sich der Styrolpreis weiterhin entwickeln wird, ist mehr als unklar. Die Meinungen reichen derzeit von weiter abwärts bis hin zu neuerlichen Aufschlägen. Deutliche Vorsicht ist deshalb geboten.

Bei Glasfaserschnittmatten beider Qualitäten setzten sich die schrittweisen Abschläge aus den Vormonaten fort. Der Zufluss günstiger Importware wurde allgemein als Grund ausgemacht. Roving-Typen blieben unverändert. Die angespannte Situation bei den Matrixwerkstoffen wirkte insgesamt bremsend auf die Nachfrage.

 

Preisindex

Hinweis zur „Plastixx“-Grafik:

Der vorliegende „Plastixx Composites“ ist das jüngste Mitglied der KI-Indexfamilie. Die zugrunde liegenden Daten werden gemittelt nach der Methodik des Paasche-Index aggregiert. In die Berechnung gehen die durchschnittlichen westeuropäischen Marktpreise für Orthoharze und Glasfaserprodukte ein, gewichtet nach westeuropäischen Verbrauchsmengen. Diese Gewichtung wird jährlich aktualisiert. Die Basis ist Januar 2010 mit 1.000 Punkten.

Mehr Informationen unter: www.kiweb.de