Neues Seminar: Pultrusion 4.0 – praxisnahe Digitalisierung in der Industrie am Beispiel Pultrusion

Die Pultrusion – ein automatisiertes Fertigungsverfahren für faserverstärkte Kunststoffe – profitiert in besonderem Maße von der Digitalisierung. Durch digitale Technologien lassen sich sämtliche Prozessschritte effizienter gestalten, von der Simulation über die Arbeitsvorbereitung bis hin zur Anlagenrüstung und Qualitätssicherung.

  • In der Arbeitsvorbereitung ermöglicht die Digitalisierung eine effizientere Planung der Fertigung, etwa durch digitale Tools zur Aufbauplanung, Materialverwaltung und Projektkoordination. Das minimiert Verzögerungen und optimiert die Ressourcennutzung.
  • Simulation und FEM (Finite-Elemente-Methode) sind in der Pultrusion unverzichtbar, um Bauteile und Prozesse virtuell auszulegen bzw. zu testen. So können Designentscheidungen frühzeitig validiert, Materialeigenschaften optimiert und potenzielle Fehlerquellen identifiziert werden.
  • Beim Rüsten der Anlagen unterstützt digitale Technik, etwa durch Augmented Reality oder einem digitalen Zwilling der Pultrusionanlage, die exakte Positionierung von Werkzeugen, Fasern und Textilführungen sicherzustellen. Dies ermöglicht signifikante Effizienzsteigerungen im Prozess zu implementieren.

Langfristig steigert die Digitalisierung in der Pultrusion die Prozesssicherheit, verringert Ausschuss sowie Materialverbrauch und verbessert die Flexibilität bei der Anpassung an neue Anforderungen.

Seminarinhalt

Das zweitägige Seminar „Pultrusion 4.0“ vermittelt praxisnah, wie digitale Technologien für Compositeherstellungsprozesse eingesetzt werden können, um die Effizienz in der Pultrusionstechnologie signifikant erhöhen zu können. Es kombiniert theoretische Grundlagen mit praktischen Anwendungen und richtet sich an Fachleute, die ihre Kenntnisse erweitern und moderne Ansätze direkt erleben möchten.

Ein Schwerpunkt ist die Auslegung und Simulation von Faserverbundwerkstoffen mit der Finite-Elemente-Methode (FEM). Die Teilnehmer bekommen einen Überblick, wie ein Profil in gängiger FEM-Software simuliert wird und worauf bei der Modellierung zu achten ist, um präzise Ergebnisse zu erzielen. Dieses Wissen ist essenziell für die Optimierung von Bauteilen und Fertigungsprozessen.

Ein weiterer zentraler Aspekt des Seminars ist die digitalisierte Projektplanung. Mithilfe der fibclick-Software können die Teilnehmer den textilen Lagenaufbauten des Composites berechnen sowie Faserführungsplatten und Textilumformungen automatisch generieren. Ergänzend wird der Einsatz von 3D-Druck für die Pultrusion vorgestellt, etwa zur Fertigung von Faserführungsplatten oder Textilführungen.

Im praktischen Teil des Seminars wenden die Teilnehmer ihr Wissen direkt an. Sie simulieren den Lagenaufbau eines Profils mithilfe einer FEM-Software und planen die Umsetzung mithilfe der fibclick-Software. So werden die vermittelten Konzepte unmittelbar in die Praxis umgesetzt.

Darüber hinaus wird die Rolle des digitalen Zwillings in der Pultrusion behandelt. Die Teilnehmer erfahren, wie Sensoren und Anlagen vernetzt werden, um Produktionsdaten in Echtzeit zu erfassen und zu visualisieren. Tools wie Grafana Dashboard und Datenbanken werden vorgestellt, um die Vorteile vernetzter Fertigungstechnologien zu veranschaulichen.

Zum Abschluss wird das Rüsten einer Pultrusionsanlage praktisch demonstriert. Themen wie das Einziehen von Fasern, unterstützt durch Augmented Reality, der Einbau von Textilführungen und die präzise Einrichtung von Werkzeugen werden detailliert behandelt. Ebenso werden Produktionsdaten in analysiert und diese mit Planungsdaten vergleichen.

Das Seminar endet mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und einer offenen Diskussionsrunde. Dieses praxisorientierte und innovative Programm vermittelt den Teilnehmern wertvolle Kenntnisse, um die Digitalisierung in der Pultrusion effizient und nachhaltig umzusetzen.

Je nach Teilnehmerkreis findet das Seminar in Deutscher oder Englischer Sprache statt.


Ihr Nutzen
  • Verstehen der Digitalisierungsmöglichkeiten entlang der gesamten Prozesskette der Pultrusion als stellvertretenden Prozess für zahlreiche weitere Composite-Fertigungsprozesse
  • Praktische Anwendung aktueller Technologien wie FEM-Simulation, CAD und 3D-Druck
  • Einführung in den digitalen Zwilling zur Prozessüberwachung und Datenanalyse

Zielgruppe
  • Ingenieur:innen und Entscheidungsträger:innen von Pultrusionsunternehmen
  • Unternehmen, die Interesse an Digitalisierung im industriellen Kontext haben

Ort und Termin

Augsburg, Fraunhofer Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV
Am Technologiezentrum 2, 86159 Augsburg
14./15. Mai 2025
Beginn: 14. Mai 2025 – 10:00 Uhr
Ende: 15. Mai 2025 – 14:30 Uhr
(Seminarnummer: 2021250514)

Weitere Informationen wie den genauen Seminarblauf und die thematischen Schwerpunkte entnehmen Sie bitte unserem Flyer:

Zur Anmeldung senden Sie uns eine E-Mail an info@avk-tv.de mit folgenden Informationen:

  • Name(n) der Teilnehmer:innen
  • Rechnungsadresse (inkl. Steuer-ID)