Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)
Vom 4. bis zum 6. März 2025 findet die JEC World statt und schreibt sich das Motto „Pushing the Limits“ auf die Fahne. Mit ihren bahnbrechenden Lösungen, einzigartigen Herstellungs- und Geschäftsmöglichkeiten ist die führende Messe für den Leichtbau ein Netzwerkzentrum für Kreativität, Visionen und Aktionen. Sie zeigt, wie Verbundwerkstoffe die Grenzen von Projekten und Ambitionen verschieben.
Das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) knüpft an dieses Motto an und präsentiert in Paris 2025 hochorientierte Halbzeuge und Organobleche aus recycelten Carbonfasern für die Luftfahrt. Diese Halbzeuge stellen aktuell das Limit im Bereich rCF dar. Des Weiteren präsentieren die Mitglieder des MC4-Konsortiums, in dem das STFI mit europäischen Partnern Recyclinglösungen für Verbundwerkstoffe aus Glas- und Carbonfasern optimiert, ihre Ergebnisse auf einem eigenen Stand.
Mit der neu installierten Nassvliesanlage bietet das sächsische Institut darüber hinaus eine Vliesstofftechnologie an, die zukünftig auch für die Wiederverwendung von kurzen Carbonfasern interessant sein wird. Besuchen Sie uns am Gemeinschaftsstand der Wirtschaftsförderung Sachsen und kommen Sie mit unserem Team aus Leichtbau- und Recyclingexperten ins Gespräch. STFI Halle 5, Stand D97. Unser MC4-Team treffen Sie in Halle 6 D114-01.
Hochintegrierte Organobleche für Sekundärstrukturen
Ziel des Projektes ist die kontinuierliche Fertigung bauteilspezifischer Organobleche für Sekundärstrukturen und Kabinenteile in der Luftfahrt. Hybridvliesstoffe aus recycelten Kohlenstofffasern (rCF) und Luft-fahrtzertifiziertem PPS-Stapelfasern für Sekundärbauteile bilden die Basis für diese Organobleche. Entsprechend den mechanischen Bauteilanforderungen erfolgt eine lokale Verstärkung mit gerichteten Fasern sowie das Einbringen verschiedener Funktionalisierungen, Dickensprünge und lokalen Faser-Volumengehaltsanpassungen mit anschließender Konsolidierung des gesamten Aufbaus zu Organoblechen.
Die bauteilspezifischen Halbzeuge können dann in einem zweistufigen Thermoform- und Fügeprozess zu einem anwendungsoptimierten endkonturnahen Bauteil in Boxstruktur gefügt werden.
MC4 – Wertstoffkreisläufe für Carbon- und Glasfaserverbundwerkstoffe optimieren
Hochleistungsfaserstoffe aus Carbon und Glas haben nicht nur wegen ihrer energieintensiven Herstellung einen erheblichen ökologischen Fußabdruck. Hohe Verschnittmengen im Herstellungsprozess und die Wiederverwendung der Rohstoffe am Ende des Produktlebenszyklus bieten für die Zukunft enormes Recyclingpotenzial. MC4 (Multi-level Circular Process Chain for Carbon and Glass Fibre Composites) ist ein europäisches Projekt zur Förderung zirkulärer Ansätze für Carbon- und Glasfaserverbundwerkstoffe. Diese Materialien sind aufgrund ihrer Leichtbaueigenschaften und guten mechanischen Kennwerte in vielen technischen Anwendungen unverzichtbar. Das Projektkonsortium arbeitet bis März 2025 daran, die europäischen Wertschöpfungsketten für Carbon- und Glasfasern ökologisch und wirtschaftlich effizienter zu gestalten und zeigt sowohl am Stand des STFI als auch auf dem eigenen Stand die durchgeführten Entwicklungsarbeiten und das technisch Machbare an ausgewählten Demonstratoren.
Nassvliesanlage bietet neue Möglichkeiten
Im Zentrum für Textile Nachhaltigkeit besteht am STFI mit einer Nassvliesanlage nun die Möglichkeit der anwendungsspezifischen Verarbeitung von Kurzfasern. Gleichwohl sind am STFI ab sofort erstmals alle verfügbaren Vliesbildungstechnologien installiert. Mit einer Arbeitsbreite von 600 mm und einer Anlagen-geschwindigkeit von bis zu 10 m/min können einlagige Nassvliese hergestellt werden. Verarbeitet werden bei der Nassvliesherstellung Kurzfasern mit Faserlängen bis zu 25 mm. Fast alle Fasertypen und Materialien in verschiedenen Längen, Dicken oder Aufbereitungszuständen sowie Materialmischungen und Recyclingfasern können zu Nassvliesstoffen verarbeitet werden. Entscheidend für das Produkt sind u.a. das Dispergierverhalten der Fasern und die Faserlänge. Im ersten Prozessschritt werden Fasern in Wasser zu einer Suspension dispergiert. Anschließend erfolgt mit dem Stoffauflauf auf einem schräggestellten Siebband die Vliesbildung. Die Verfestigung erfolgt thermisch durch die Zugabe von Bindefasern oder mittels zusätzlichem Bindemittelauftrag. Abschließend wird die Warenbahn getrocknet sowie gewickelt. Die neu installierte Nassvliesanlage wird zukünftig auch für die Wiederverwendung von kurzen Carbonfasern interessant sein.
Treffen Sie uns in Paris
Die hochorientierten Textil- und Verbundhalbzeuge auf rCF-Basis für die Luftfahrt gibt es zusammen mit weiteren Forschungshighlights des STFI vom 4. bis zum 6. März 2025 auf der JEC World in Paris in Halle 5 an Stand D97 zu sehen. Gemeinsam mit unseren Partnern Cetex Institut gGmbH, Technische Universität Chemnitz – Institut für Strukturleichtbau (IST), Schmietex Engineering GmbH sind wir am Gemeinschaftsstand der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH. Treffen Sie unser MC4-Team in Halle 6 an Stand D114-01. Wir freuen uns auf Sie!
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